Eine Frau ist in ihrem Haus. Plötzlich kracht ein
Geländewagen in das Zimmer, in dem sie steht. Das Auto erfasst sie voll und
schleudert sie samt den Möbeln quer durch ihr eigenes Haus in den Garten. Die
Frau stirbt. Der Mann am Steuer des SUV hingegen wacht nicht einmal auf. Heute
hat ihn ein Gericht des Mordes mithilfe eines Fahrzeugs schuldig gesprochen.
Was für eine (tragische) Geschichte. Und was für ein gefundenes
Fressen für die Boulevard-Presse! Titel wie «Schlafender Mann ermordet Frau»
oder «Mordwaffe SUV» ziehen doch die Leserschaft an wie das Licht die Motten.
Dennoch ist uns Schweizern diese Geschichte völlig egal. Denn das Ereignis
passierte in Des Moines, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Iowa.
Ein guter Inhalt muss für uns relevant sein. Anders herum
formuliert: Wir müssen einen Bezug zur Handlung herstellen können. Etwas
passiert gerade jetzt und gerade hier. Die Geschichte ist völlig überraschend beziehungsweise
ungewöhnlich oder sehr kontrovers. Oder aber anderen widerfährt etwas, das auch
mir hätte passieren können / sollen / dürfen. Und: je prominenter der
Protagonist der Story ist, desto besser.
Guter Inhalt spricht mich an. Guter Inhalt lässt
mich nicht kalt. Guter Inhalt packt mich emotional.